Der VKV im neuen Jahrtausend
Mit Tradition in die Zukunft: Walter Seelig, sieben Jahre lang an der Spitze des Voerder Narrenschiffs, führte den VKV vorrausschauend in das neue Jahrtausend. Brauchtumspflege, traditionelle Veranstaltungen und die Belange der „altgedienten Karnevalisten“ waren für Walter Seelig genauso wichtig wie die Anforderungen der „jüngeren Generation“.
Unter seiner Regie intensivierte der VKV mit der Neugründung der Showtanzgruppen und der Tanzgarde die Jugendarbeit, um junge Talente zu fördern. Kontinuierlich und reibungslos leitete Walter Seelig einen Generationenwechsel im Vorstand ein.
Stefan Schmitz (2005-2014 sowie 2018-2019) und Mark Sarres (2014-2018) mussten sich ständig neuen Herausforderungen stellen. Wechselnde Feier-Locations, Sicherheitskonzepte, dokumentarischer Mehraufwand und die Haushaltssicherung konnten dem VKV nichts anhaben. Noch immer bietet der VKV allen Karnevalisten die Möglichkeit, beim Voerder Karnevalszug die zahlreichen Veranstaltungen einer Session erfolgreich Revue passieren zu lassen. Legendäre Partys und ein starker Zusammenhalt zwischen dem VKV und den benachbarten Karnevalsvereinen werden auch in Zukunft in Erinnerung bleiben.
So darf sich jeder nach seiner Fasson austoben – meistens gemütlich, manchmal auch etwas lauter und gelegentlich sogar dank Organisationstalent Stefan Schmitz von Schlagersternen wie Mickie Krause, Nic und Big Brother Jürgen unterstützt. Und das alles auf hohem Niveau, vorurteilsfrei und offen für jeden!
In der heutigen Zeit präsentiert sich der VKV als ein moderner Karnevalsverein, der sowohl der Tradition verpflichtet ist als auch gut vorbereitet die zukünftigen Herausforderungen meistern wird.
Angefangen vom TÜV-Gutachten für Karnevalswagen über völlig neu konzipierte Veranstaltungen bis hin zu neuen Veranstaltungsorten in Sachen Prunksitzung, Kindersitzung und Weiberfastnacht – weil sich die Rahmenbedingungen in der heutigen Zeit immer schneller verändern, muss sich der Verein wohl noch öfter auf neue Situationen einstellen.
Eine völlig neue Situation brachten beispielsweise die Karnevalszüge seit dem Jahr 2012 mit sich: erstmals war der VKV auf die Hilfe mehrerer Großsponsoren angewiesen, um den Karnevalszug kostendeckend zu finanzieren. Auf Grund der prekären Haushaltslage der Stadt Voerde stellt die Kommune nur noch alle zwei Jahre finanzielle Unterstützung in Aussicht. Bislang ist es dem VKV gelungen, die Karnevalstradition auch in das Jahr 2021 hinüber zu retten…
Hinsichtlich des Organisations- und Finanzierungsaufwands ist das Vorstandsteam bis an die Grenzen der Leistungsfähigkeit gegangen, hat aber gleichzeitig viel Solidarität aus Handel, Wirtschaft, Politik und Verwaltung erfahren. So bleibt die Tradition des Karnevalszuges auch in den Folgejahren gesichert.
Nachdem Ralf Rieser (2019-2021) sich erfolgreich eingebracht hat, dem Verein auch in Corona-Zeiten den Fortbestand gesichert hat und viele neue Mitglieder für den Verein gewinnen konnte, hat nunmehr Martin Scholz (31.10.2021-dato) als neuer Präsident das närrische Zepter übernommen und wird alles tun, um Tradition und Moderne generationsübergreifend zu verbinden.
Leider kam auch der VKV nicht umhin, auf Grund der Corona-Pandemie die Sessionen 2020/2021 und 2021/2022 anders als gewohnt zu gestalten. Gut, dass es inzwischen jede Menge technische Möglichkeiten gibt, das närrische Vergnügen auch nach Hause zu transportieren. Denn irgendwie kam für den VKV eine Totalabsage dann doch nicht in Frage. Den Rathaussturm gab es als Auftakt schon digital. Auch auf den Höhepunkt der Session 2020/2021 musste die Karnevalsgemeinde nicht verzichten: die Vereine aus Dinslaken und Voerde haben in einem einzigartigem gemeinsamen Projekt den Voerder Karnevalszug per Live-Stream übertragen.
Sechs Stunden war der VKV zusammen mit den benachbarten Karnevalsvereinen per Live-Sendung in den heimischen Wohnzimmern zu Gast. Mit dem virtuellem Event „D´r Zoch küt noh Hus„ hat der VKV auch überregional viel Aufmerksamkeit erzeugt und ein unterhaltsames Meisterwerk vorgelegt.
Glücklicherweise durfte ab der Session 2021/2022 wieder für kurze Zeit in Präsenz gefeiert werden – mit Hygienekonzepten und Einlasskontrollen. Der VKV hat dieses Zeitfenster optimal ausgenutzt, bevor im Jahr 2022 wieder alle Saalveranstaltungen und Außenveranstaltungen abgesagt werden mussten. Die Sicherheit geht eben vor – aber ein Alternativprogramm in Form von Hausbesuchen ist in Vorbereitung.
Abgesehen davon, dass der VKV und der MGV Eintracht Spellen ein gemeinsames Voerder Dreigestirn ins Rennen geschickt haben, gibt es erstmals in der VKV-Vereinsgeschichte einen ökumenischen Karnevalsgottesdienst. Es bleibt also spannend und abwechslungsreich in der Historie des VKV!
Trotz aller Unwägbarkeiten, die zur Zeit in Voerde alltäglich geworden sind: Dank eines jungen, dynamischen Vorstandes, der auf die Erfahrung der „Alt-Karnevalisten“ vertrauen kann: so bleibt der VKV ein Verein für „Jedermann“, der mit einem dreifach Voerde Helau unter vielen nachfolgenden Generationen weiterhin fröhliche Stimmung verbreiten wird. Bleiben Sie gesund!